2 FDM muss heterogenen Praktiken und Meinungen gerecht werden
2.1 Große Vielfalt der Datentypen und -formate
9 von 10 abgefragten Datentypen sind für jeweils >20% der Teilnehmenden relevant (Mehrfachauswahl-Frage). Es ist zu erwarten, dass dies teilweise auch mit gänzlich verschiedenem Umgang mit Daten einhergeht. So arbeitet knapp die Hälfte der Teilnehmenden mit Datenbanken (51%), ein Viertel (24%) mit selbst entwickelter oder angepasster Software.
Neben generischen Formaten sind zahlreiche gerätespezifische Formate gängig, die teilweise proprietär sind.
2.2 Ansichten zum FDM sind sehr vielfältig
Ein strukturiertes FDM mit einer aktiven Rolle für die Institution wird von einigen als notwendig und hilfreich gesehen, von anderen als unnötige zusätzliche Arbeit. Besserer Support durch IT und Datenschutz wird teilweise als Priorität gegenüber weitergehenden FDM-Aktivitäten gesehen. Teilweise war die Umfrage zu technisch und entsprach nicht dem Informationsstand zum Thema FDM.
2.3 Vielfältig sind auch die Zugänge zum Thema FDM
Nur 6,4% der Teilnehmenden sagten, FDM2 sei ihnen noch gar nicht begegnet (siehe 1.4). Die meisten Teilnehmenden hatten über verschiedene Wege Kontakt zum FDM, wobei die eigene Forschungspraxis mit 79% mit großem Abstand der häufigste Weg war. Teilnehmende in Teamleitungspositionen gaben für fast alle angebotenen Kategorien häufiger an, über diese in Berührung mit dem FDM gekommen zu sein. Teilweise waren die Differenzen hier sehr deutlich, bei Kategorien mit Drittmittelbezug (“Forschungsförderung”, “Nationale Forschungsdateninfrastruktur”) lagen sie sogar bei über 200% (d.h. Teamleitungen gaben dies etwa dreimal so oft an). Nur der Kontakt über “Lehrveranstaltungen in Studium oder Promotion” wurde von Nicht-Teamleitungen häufiger genannt.
2.4 FDM-bezogene Forschungspraktiken werden je nach Statusgruppe unterschiedlich oft ausgeübt
Die drei am häufigsten genannten Praktiken trafen auf fast alle Teilnehmenden zu, so dass hier keine Differenzierung sichtbar wurde. Jeweils mindestens fünf von sechs Teilnehmenden führten “Datenanalyse” (90%), “Publikation/Kommunikation von Forschungsergebnissen” (87%) und “Datenerhebung” (84%) durch. Andere Forschungspraktiken mit Bezug zum FDM wurden jedoch je nach Statusgruppe unterschiedlich oft umgesetzt. Das Teilen von Daten war für Professor*innen die Regel (88%), bei anderen Statusgruppen dagegen nur jeweils für ca. die Hälfte zutreffend (44% bis 58%). Bei der Datenveröffentlichung war – bei jeweils niedrigeren Anteilen – das gleiche Muster zu sehen. Die Datenaufbereitung für Dritte wird dagegen primär von Wissenschaftlichen Mitarbeitenden (WiMis) und Anderen Mitarbeitenden durchgeführt. WiMis teilen zudem deutlich häufiger Daten als Promovierende (Differenz von 14 Prozentpunkten) – die darüberhinausgehende Datenveröffentlichung setzen beide Gruppen aber nahezu gleich oft um.
In der Umfrage gab es hierzu den erläuternden Hinweis: “Forschungsdatenmanagement umfasst den gesamten Forschungsprozess von der Organisation und Dokumentation über die Speicherung, Sicherung und Archivierung bis zur Publikation von Daten.”↩︎