5 Infrastrukturen und Support für das FDM sind in Verbundprojekten besonders wichtig

35% (162) der Teilnehmenden wurden in nationalen Verbundprojekten (Exzellenzcluster, Sonderforschungsbereich, Transregio, Verbundprojekt der DFG oder des Bundes) gefördert. 14,3% (66) werden durch europäische Förderstrukturen (European Research Council oder EU-Verbundprojekt) gefördert. 62,6% der Teilnehmenden sind in keine Verbundförderstrukturen eingebunden.8

Abb. 5.1: Verteilung der Umfrageteilnehmenden nach Förderung in Verbundprojekten (Frage mit Mehrfachauswahl)

5.1 Forschende in Verbundprojekten haben mehr Bezüge zum Thema FDM

Teilnehmende, die in Verbundprojekten engagiert sind, haben in deutlich mehr Kontexten Kontakt mit dem Thema FDM als andere. Bei Beteiligung an europäischen oder nationalen Verbundprojekten gaben 28% bzw. 27% fünf oder mehr Bezüge zum FDM an, ohne solche Förderung nur 19%. Umgekehrt war das Bild bei der Angabe, keinen oder maximal einen Bezug zum FDM zu haben. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass neben Bezügen, die auf alle zutreffen konnten (z.B. eigene Forschungspraxis, Lehrveranstaltungen, Fachcommunity) auch „Forschungsförderung“ zur Auswahl stand.

Abb. 5.2: Verteilung der Anzahl von Berührungspunkten mit dem Thema FDM, aufgetrennt nach Zugehörigkeit zu Verbundförderstrukturen.

5.2 Datenmanagementpläne (DMPs) werden häufiger von Forschenden in Verbundprojekten verfasst

DMPs9 sind bei EU-Verbundprojekten schon seit Längerem Teil des Antrags. Entsprechend haben 50% der Teilnehmenden in EU-Verbundprojekten bereits mindestens einmal einen DMP erstellt. Bei nationalen Verbundprojekten liegt dieser Anteil bei 33% und somit nur geringfügig über Teilnehmenden, die nicht an Verbundprojekten beteiligt sind (31%). Allerdings ist bei nationaler Förderung angesichts der neuen DFG-Richtlinien zum FDM in Zukunft von einer deutlichen Steigerung auszugehen.

Abb. 5.3: Verteilung der Angabe, Datenmanagementpläne erstellt zu haben, aufgetrennt nach Verbundförderstruktur

Teilnehmende in Teamleitungs-Rolle haben deutlich häufiger bereits einen DMP erstellt als Teilnehmende ohne solche Rolle. Dies entspricht der Verbreitung von DMPs, die derzeit v.a. im Kontext von Drittmittelanträgen erstellt werden.

Abb. 5.4: Verteilung der Angabe, Datenmanagementpläne erstellt zu haben, aufgetrennt nach Teamleitungs-Rolle

5.3 Forschende in Verbundprojekten nehmen häufiger Unterstützung zu FDM in Anspruch

Forschende in Verbundprojekten (europäisch oder national) nehmen häufiger fachliche Unterstützung zu FDM-Themen in Anspruch (44% bzw. 43% bei Beteiligung an Verbundprojekten vs. 34% bei anderen). Offen ist, was hierfür die entscheidenden Ursachen sind: denkbar wären insbesondere die Bedeutung des FDM bei Drittmittelanträgen (siehe Abschnitt 5.2 zu DMPs), stärkerer Datenaustausch in Verbundprojekten und/oder projektinterner FDM-Support (Z-Projekte, Data Curator-Stellen).

Abb. 5.5: Verteilung der Inanspruchnahme von FDM-Unterstützung, aufgetrennt nach Zugehörigkeit zu Verbundprojekten


  1. Bei dieser Frage war eine Mehrfachauswahl möglich. Projekte des European Research Council (ERC) wurden hier pauschal zu Verbundprojekten gezählt, auch wenn es sich überwiegend um Förderung einzelner Gruppen handelt.↩︎

  2. Zum Begriff des DMPs wurde in der Umfrage erläutert: “Der Datenmanagementplan beschreibt den Umgang mit Forschungsdaten, wie z.B. Speicherung, Archivierung und Veröffentlichung.”↩︎